Weilburg erinnert e. V.

Sechs Jahre Engagement für Erinnerung und Zukunft: „Weilburg erinnert“ setzt Kurs fort – Mitgliederversammlung stellt Weichen

Der Vorstand für die Amtsperiode von 2024 bis 2026: Von links: Martina Zimmermann (Schriftführerin), Markus Huth (Vorsitzender), Christina Schiebel (Beisitzerin), Anke Föh-Harshman (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation), Nadine Peter (Beisitzerin), Kevin Jörißen (Kassierer), Kerstin Vömel (Beisitzerin). Es fehlt: Linus Herget (Beisitzer)

Am 22. April 2024 fand im Bürgerhaus Weilburg-Hirschhausen die jährliche Mitgliederversammlung des Vereins “Weilburg erinnert e. V.” statt. Auch im sechsten Jahr seines Bestehens zog der Verein ein positives Fazit zu seinem Einsatz für eine aktive Erinnerungskultur und der Stärkung der Demokratie in der Oberlahnregion.

Die Versammlung wurde von Markus Huth, dem Vorsitzenden des Vereins, eröffnet, der die Vereinsmitglieder herzlich begrüßte. Huth betonte die Bedeutung des Vereins “Weilburg erinnert” in einer Zeit, in der die Herausforderungen für Demokratie und Toleranz zunehmen. Insbesondere verwies er auf die aktuellen kriegerischen Ereignisse in der Ukraine und Israel sowie das Erstarken des Rechtsextremismus in Deutschland und Europa als Mahnung, nicht nachzulassen im Kampf gegen Hass und Spaltung.

Christina Schiebel, Mitglied des Vorstands, präsentierte im Geschäftsbericht einen detaillierten Rückblick auf die Vorstandsarbeit im vergangenen Jahr. Sie informierte über sieben Vorstandssitzungen und eine Klausurtagung. Besonders hob sie die Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb “startsocial” hervor, der unter der Schirmherrschaft von Bundeskanzler Olaf Scholz steht und bei dem der Verein als eine von 100 Initiativen ausgewählt wurde. Startsocial ist auf dem Gedanken aufgebaut, dass auch kleine soziale Projekte von den Erfahrungen großer Wirtschaftsunternehmen profitieren können. Aus diesem Grund vergibt der Verein aus Hamburg jedes Jahr 100 Beratungsstipendien an soziale Initiativen, die ehrenamtlich tätig sind, und zwar bundesweit. Die ausgewählten Projekte erhalten vier Monate lang ehrenamtliche Beratung durch Experten aus Wirtschaft und Non-Profit-Bereichen. Diese Berater unterstützen die Vertreter der Projekte bei der Umsetzung ihrer Ideen oder der Weiterentwicklung ihrer Projekte und teilen ihr Know-how in Bereichen wie Marketing, Organisationsentwicklung, Buchhaltung und Fundraising.

„Wir haben uns sehr gefreut, dass wir zu einer der 100 ausgewählten Initiativen gehören und seit November letzten Jahres durch die beiden Coaches Sabine Fiedler aus Selters im Taunus und Burkhard Höhne aus Frankfurt beraten wurden“, so Christina Schiebel.

Nadine Peter gab einen Einblick in die zahlreichen Aktivitäten des Vereins im Jahr 2023. Mit über 80 wahrgenommenen Terminen und weit über 20 Veranstaltungen und Projekten, darunter Ausstellungen, Workshops, Theatervorstellungen und theaterpädagogischen Projekten, habe der Verein einen bedeutenden Beitrag zur Erinnerungsarbeit und Prävention von Rechtsextremismus geleistet. Besondere Höhepunkte seien das Theaterprojekt zum NS-Krankenmord mit Schülerinnen und Schülern der Weiltalschule Weilmünster, eine Bildungs- und Gedenkstättenfahrt nach Berlin und die Idee und Organisation des ersten „Weilburger Demokratiefests“ anlässlich des 5-jährigen Jubiläums gewesen. Die Auszeichnung mit dem “Hessischen Sozialpreis 2023” habe das Engagement des Vereins und seiner Mitglieder gewürdigt.

Martina Zimmermann schloss den Bericht mit einem Ausblick auf die Mitgliederentwicklung und die bevorstehenden Neuwahlen des Vorstands. Durch viele erfolgreiche Veranstaltungen und Projekte habe der Verein seine Mitgliederzahlen steigern können. „Dass sich inzwischen 82 Menschen als Mitglieder unserem Verein angeschlossen haben, freut uns sehr. Alleine im letzten Jahr konnten wir 18 neue Vereinsmitglieder begrüßen“, freut sich Zimmermann.

„Wir können beruhigt sagen, dass der Verein seine satzungsgemäßen Ziele und Aufgaben in bestmöglicher Form umgesetzt hat“, stellte Martina Zimmermann fest.

Manfred Schiebel stellte seinen Kassenbericht vor und berichtete, dass die Höhe der Ausgaben im Einklang zu den Einnahmen stehe und die Finanzsituation des Vereins als solide zu bezeichnen sei.

Die Kassenprüferinnen Renate Michel und Carmen Rau bestätigten die einwandfreie Kassenführung und beantragten die Entlastung des Vorstands für das Geschäftsjahr 2023, die von den Mitgliedern einstimmig beschlossen wurde.

Die Mitgliederversammlung nahm auch die Vorstandsneuwahlen für die Amtsperiode von 2024 bis 2026 vor. Markus Huth wurde erneut zum Vorsitzenden gewählt, begleitet von Anke Föh-Harshman als Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, Kevin Jörißen als Kassierer, Martina Zimmermann als Schriftführerin sowie Linus Herget, Nadine Peter, Christina Schiebel und Kerstin Vömel als Beisitzer. Martina Zimmermann wurde zusätzlich zum Bindeglied zu den Schulen gewählt. Des Weiteren wurden Johannes Langner und Thomas Magyar zu Kassenprüfern und Manfred Schiebel zum Ersatzkassenprüfer gewählt.

Markus Huth dankte Manfred Schiebel für seinen unermüdlichen Einsatz für den Verein in den letzten Jahren und bedauerte Schiebels altersbedingtes Ausscheiden aus dem Vorstand und überreichte ihm einen Präsentkorb. „Du warst nicht bloß Kassierer unseres Vereins, sondern hast mit viel Engagement dazu beigetragen, dass der Verein das ist, was er heute ist“, so Huth. „Wir freuen uns, wenn du uns auch weiterhin bei Veranstaltungen unterstützt, nun aber auch etwas mehr Zeit für deine Enkelkinder hast“.

Zum Abschluss der Mitgliederversammlung stellte der Vorstand einige Projekte und Veranstaltungen vor, die für das laufende Jahr geplant sind. Für den 9. November plant der Verein eine öffentliche Gedenkveranstaltung in der Weilburger Altstadt zur Erinnerung an die Novemberpogrome. Wenige Tage vorher wird es wieder vom Verein organisierte Theatervorstellungen in der Stadthalle zur Erinnerung an die NS-Zeit geben.

Am 10. Dezember kommt die bekannte Moderatorin Bärbel Schäfer nach Weilburg. In Zusammenarbeit mit der Residenzbuchhandlung hat der Verein eine Lesung aus dem Buch „Meine Nachmittage mit Eva“ organisiert, die in der Buchhandlung stattfinden wird.

Auch die Fortsetzung der Theaterprojekte zum NS-Krankenmord ist geplant. Das Projekt in Zusammenarbeit mit Vitos Weil-Lahn und der Weiltalschule wird Anfang Juli stattfinden. Die Vorstellungen sind für den 6. Juli um 18:30 Uhr in Weilmünster und den 9. Juli um 18:00 Uhr in Hadamar geplant.

Weiterhin plant der Verein eine bilaterale Jugendbegegnung mit Jugendlichen aus der Oberlahnregion und Schülerinnen und Schülern eines Gymnasiums aus Luxemburg und der Partnerstadt Colmar-Berg, die in 2025 stattfinden soll.

Interessierte an den Vereinsangeboten können sich per E-Mail unter info@weilburg-erinnert.de für den Newsletter des Vereins anmelden.