Projekt der Zeitbild-Stiftung in Kooperation mit dem Verein „Weilburg erinnert“, der Weiltalschule und dem Künstler Falk Lehmann startet in Weilmünster
(WEILMÜNSTER) Mehr als 3.000 Menschen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen wurden in der Zeit von 1939-1945 in der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Weilmünster (heute Vitos Weil-Lahn) ermordet, weitere 3.000 Patientinnen und Patienten deportierte man weiter nach Hadamar in die Gaskammer, wo sie ermordet wurden. Gemeinsam mit dem Künstler Falk Lehmann und der Zeitbild-Stiftung werden Schülerinnen und Schüler der Weiltalschule Weilmünster in diesem Jahr ein Kunstwerk gestalten, das an diese Gräueltaten erinnert. Das Projekt wird durch die Zeitbild-Stiftung in Kooperation mit dem Verein „Weilburg erinnert“ realisiert.
Das Vorhaben in Weilmünster ist Teil des bundesweiten Projekts „NS-‚Euthanasie‘ ERINNERN – inklusive Gesellschaft GESTALTEN“ der Zeitbild-Stiftung und wird vom Verein „Weilburg erinnert“ und Vitos Weil-Lahn maßgeblich unterstützt. An fünf damaligen NS-„Zwischenanstalten“ (heute Krankenhäuser oder Heil- und Pflegeeinrichtungen) erarbeiten derzeit Schülerinnen und Schüler mit Künstlern die ortsspezifischen NS-Verbrechen im Rahmen von Workshops Kunstwerke und präsentieren diese bei presseöffentlichen Veranstaltungen als Fassadenmalerei, Skulpturen oder Installationen.
Wie kann die Erinnerung an die NS-„Euthanasie“-Verbrechen und die Zwangssterilisationen durch Kunst lebendig gehalten werden?
Mit dieser Frage werden sich daher die Schülerinnen und Schüler der Weiltalschule in Weilmünster in den kommenden Monaten intensiv auseinandersetzen.
Termine in Weilmünster
Workshops: 07.02., 08.02. und 08./09./10.07.2024
Öffentliche Präsentation Kunstwerk: 30.08.2024
„Weilburg erinnert“ und Zeitbild
Und dass nun auch Weilmünster Teil dieses Projektes ist, ist kein Zufall. Über das Theaterprojekt des Vereins „Weilburg erinnert“ zu den NS-Krankenmorden in Weilmünster und Hadamar kam der Kontakt mit Zeitbild zustande.
„Wir freuen uns mit dem Verein „Weilburg erinnert“ einen so langjährig engagierten Partner vor Ort gefunden zu haben, der bereits viel Expertise in diesem Themenfeld mitbringt“,
macht Projektleiterin Ayla Wopker von der Zeitbild-Stiftung deutlich.
„Für uns ist es eine gute Möglichkeit, an unsere bestehende gute Zusammenarbeit mit der Weiltalschule und Vitos Weil-Lahn anzuknüpfen und die Erinnerung an die Verbrechen in unserer Region wachzuhalten“,
konstatiert Markus Huth, Vorsitzender von „Weilburg erinnert“.
Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium der Finanzen und die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft im Rahmen der Bildungsagenda NS-Unrecht.