
Vortrag und Buchvorstellung: Rechter Terror in Hessen
Tag der Befreiung: „Weilburg erinnert“ lädt zu Vortrag über rechten Terror in Hessen ein
Rechter Terror ist kein neues Phänomen. Er hat tiefe Wurzeln in der Geschichte der Bundesrepublik und fordert bis heute Menschenleben. Die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Dr. Walter Lübcke im Juni 2019, der rassistisch motivierte Anschlag von Hanau im Februar 2020 mit zehn Todesopfern sowie der Mordversuch von Wächtersbach im Juli 2019 zeigen, wie akut die Bedrohung bleibt. Auch wenn diese Taten eine neue Dimension rechter Gewalt markieren, wird bei genauerem Hinsehen deutlich: Rechter Terror begleitet die Bundesrepublik seit ihren Anfängen.
Anlässlich des Tages der Befreiung am 8. Mai lädt der Verein Weilburg erinnert e. V. um 19:30 Uhr ins Spielmann-Kulturzentrum Weilburg ein. Die Veranstaltung widmet sich der Geschichte und den Strukturen rechten Terrors in Hessen und fragt, welche Lehren aus der Vergangenheit für den Schutz der Demokratie heute gezogen werden müssen.
Grundlage des Abends ist das Buch „Rechter Terror in Hessen – Geschichte, Akteure, Orte“, das im März 2023 erschienen ist. Die Autoren Sascha Schmidt und Yvonne Weyrauch, beide Politikwissenschaftler und langjährig im Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus und für Demokratie in Hessen tätig, stellen zentrale Erkenntnisse ihrer Analyse vor und diskutieren sie mit dem Publikum. Besonderes Augenmerk legen sie auf Ereignisse und Entwicklungen in Mittelhessen, etwa in Weilburg und dem Landkreis Limburg-Weilburg. Damit wird deutlich: Die Geschichte rechter Gewalt betrifft nicht nur große Städte oder ferne Regionen, sondern auch das direkte Lebensumfeld.
Sascha Schmidt leitet die Fachabteilung Rechtsextremismus beim DGB Hessen-Thüringen und ist regelmäßiger Autor der Fachzeitschrift „der rechte rand“. Yvonne Weyrauch bringt ihre Expertise in der politischen Bildungsarbeit ein und ist als Dozentin an verschiedenen Bildungseinrichtungen tätig. Beide verbinden wissenschaftliche Tiefe mit praktischer Erfahrung in der Analyse und Bekämpfung rechter Strukturen.
„Gerade der 8. Mai erinnert uns daran, dass Freiheit, Menschenrechte und Demokratie keine Selbstverständlichkeiten sind“, erklärt Markus Huth, Vorsitzender von Weilburg erinnert e. V.. „Unsere Veranstaltung möchte nicht nur aufklären, sondern Mut machen, sich aktiv für eine offene und solidarische Gesellschaft einzusetzen. Denn der beste Schutz vor rechter Gewalt ist eine starke demokratische Kultur.“
Der Eintritt ist frei. Um vorherige Anmeldung unter www.vortrag.weilburg-erinnert.de wird gebeten. Am Ausgang werden Spenden zur Förderung der Vereinsarbeit erbeten.